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LWG: Aktuelles aus dem Bienenvolk
Im Rahmen des alljährlichen Imkertages öffnete das Fachzentrum Bienen seine Pforten und informierte in Kurzvorträgen über aktuelle Forschungsprojekte. Rund 700 Berufs- und Hobbyimker waren der Einladung der LWG nach Veitshöchheim gefolgt. Imkern wird dabei mehr und mehr zum Trend. Im direkten Erfahrungsaustausch mit den Imkern vor Ort sowie den Experten des LWG-Fachzentrums informierten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Bieneninteressierte über den Einstieg in die Imkerei.
Alte und neue Bedrohungen
Insbesondere die Beiträge zu den Gegenspielern der Honigbiene sorgten für eine voll besetzte Aula. Dr. Nicole Höcherl stellte das neue Frühwarnsystem zur Asiatischen Hornisse und dem Kleinen Beutenkäfer vor. Dadurch soll das Auftreten der neuen Schädlinge frühzeitig erkannt und entsprechende Bekämpfungsstrategien entwickelt werden. Auch die Varroamilbe hat die Bienenvölker noch fest in der Hand. In seinem Vortrag berichtete Dr. Stefan Berg, Leiter des Fachzentrums Bienen, über neue Behandlungsmittel.
Qualitätssicherung beim Bienenwachs
Im Imkereibetrieb des Fachzentrums stand die Verarbeitung von Bienenwachs im Mittelpunkt. So bilden die Bienenwaben die Lebensgrundlage in einem Bienenvolk: Ob Speicher für Honig und Blütenpollen oder für die Aufzucht der jungen Brut - die Waben sind der Marktplatz in einem Stock, auf dem das gesamte Leben des Volkes stattfindet. Die Sicherung der Wachsqualität nimmt daher für den Imker einen hohen Stellenwert ein. Johann Fischer, Fachberater für Schwaben, informierte über die Verfälschungen von Bienenwachs. Ferdinand Keidel demonstrierte zudem die Gewinnung von Wachs und die Herstellung eigener Mittelwände aus Bienenwachs.
Gedeckter Tisch auf Balkon & Terrasse
Die zahlreichen Aussteller auf dem Imkermarkt boten ein breites Angebot: vom Bienenkasten bis zur Bienenweide. Informationen und bunt blühende Umsetzungsbeispiele zur Bienenweide gab es auch bei den Führungen durch die LWG-Schaugärten, die von der Bayerischen Gartenakademie angeboten wurden. So gibt es viele Möglichkeiten, Bienen auch im eigenen Garten einen reichhaltigen Speisezettel zu bieten. Dr. Ingrid Illies stellte dafür zahlreiche Nektar- und Pollenspender für Beet und Balkon vor. Honig ist nicht gleich Honig: Die Vielfalt des bayerischen Honigs konnten die Besucher bei Frau Katrin Knoke vom Honiglabor des LWG-Fachzentrums Analytik entdecken.
Wenn Bienen ins Schwärmen kommen
Optisches Highlight bildeten die Demonstrationen zum Schwarmverhalten. Innerhalb weniger Minuten sammelten sich dabei die Tiere eines aufgehängten Kunstschwarmes um ihre Königin und formten eine eindrucksvolle Schwarmtraube. Die Bienenkönigin sonderte dafür ein Pheromon ab und legte damit eine duftende Wegbeschreibung für ihr Volk. Der Duftstoff konnte auch während der Vorführung von den interessierten Besuchern in der Luft um den Schwarm gerochen werden.
Black-Box für Bienen
Wissenschaft am Bienenvolk - unter diesem Motto erläuterten die Mitarbeiter des Fachzentrums Bienen moderne Methoden zur Erforschung der Bienenbiologie. Mit Hilfe von RFID-Chips (radio-frequency identification) können Bienen individuell markiert und am Stockeingang digital erfasst werden. So lässt sich bestimmen, wie oft und wie lange einzelne Bienen auf Sammelflug gehen. Dadurch soll erforscht werden wie sich Stresssituationen, wie beispielsweise der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder Krankheiten, auf den Sammelflug auswirken und ob die Tiere überhaupt zum Volk zurückfinden.
Einblicke in die Geschichte
Viele Besucher nutzten auch das Angebot, die historische Sammlung des Fachzentrums Bienen zu besuchen. Alte Bienenkästen, historische Gerätschaften zur Honiggewinnung sowie Präparate stellte Dr. Friedgard Schaper, ehemalige Leiterin des Fachzentrums, den interessierten Besuchern vor. (LWG)
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