Landgard: Vorläufige Zahlen für 2018

Die Erzeugergenossenschaft Landgard zeigt im Rahmen der vorläufigen Zahlen für 2018 trotz herausfordernder Rahmenbedingungen eine sehr positive Entwicklung.

Das Führungsteam von Landgard: v.l. Carsten Bönig, Bert Schmitz, Armin Rehberg, Labinot Elshani und Dirk Bader. Bild: GABOT.

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Trotz extrem herausfordernder Witterungsbedingungen besonders im ersten und dritten Quartal hat Landgard auf Konzernebene im vergangenen Jahr erneut ein weiteres Umsatzwachstum erzielt. Gemäß den vorliegenden vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 – die endgültigen Zahlen werden im Rahmen der Vertreterversammlung im Juni 2019 präsentiert – konnte die Erzeugergenossenschaft ihren Bruttoumsatz auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,99 Mrd. Euro weiter steigern. Auch EBITDA und EBT entwickelten sich, trotz gesunkenem Rohertrag, gegenüber den starken Vorjahresergebnissen noch einmal positiv. Das EBT wird voraussichtlich das Beste der Firmengeschichte darstellen. Ein wichtiger Faktor waren weitere Optimierungen der Prozess-, Sach- und Personalkosten.

Während der Gesamtmarkt für Blumen und Pflanzen in Deutschland im Jahr 2018 einen Zuwachs von 0,5% zeigte, erzielte Landgard ein unkonsolidiertes Umsatzwachstum von über 2,3% und hat sich somit deutlich positiver als der Markt entwickelt. Im Geschäftsfeld Obst & Gemüse blieb der Gesamtmarkt in Deutschland 2018 stabil, mit einem unkonsolidierten Umsatzzuwachs von fast 3% verzeichnete Landgard auch hier eine deutlich positivere Entwicklung. Diese positive, ausschließlich organische Umsatzentwicklung erfolgte trotz weiterer Konsolidierung und der weiteren Portfoliobereinigung durch das Kerngeschäft Blumen und Pflanzen und Obst und Gemüse.

„Das Jahr 2018 war für die ganze Branche alles andere als einfach. Die ausgebliebene Frühjahrssaison, ein spätwinterlicher März, extreme Trockenheit und Hitze im Sommer und ein ebenfalls viel zu heißer Herbst beeinflussten das Marktgeschehen fast über das ganze Jahr hinweg negativ. Diesen Umständen konnten auch wir uns nicht gänzlich entziehen. Dank der gemeinsamen Anstrengung unserer Mitgliedsbetriebe und Mitarbeiter ist es jedoch gelungen, uns trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen und negativer Marktentwicklungen deutlich besser zu entwickeln als der Gesamtmarkt“, so Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender der Landgard eG. „Dafür sagen wir Danke. Das letzte Jahr hat uns in der Branche wohl alle noch ein wenig demütiger gemacht. Umso glücklicher sind wir, dass es uns als Erzeugergenossenschaft gelungen ist, den eingeschlagenen Weg der positiven Entwicklung dank viel harter Arbeit und Konzentration auf unser Kerngeschäft gemeinsam weiterzugehen. In zunehmend schnelllebigen Zeiten bieten uns der persönliche Austausch und die Nähe zu unseren Erzeugern, Mitarbeitern, Kunden und Produkten einen entscheidenden Vorsprung am Markt, um die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortzusetzen. Dies mit innovativen Ideen, nachhaltigen Strategien und modernen Konzepten. Hierfür sehen wir Nähe als einen entscheidenden Erfolgsfaktor – gerade für uns als moderne vermarktende Erzeugergenossenschaft.“

Im Spannungsfeld der heutigen Globalisierung und des immer schnelleren Alltags spielt der Faktor Nähe auch in Zukunft eine zentrale Rolle – Nähe zu den Mitgliedsbetrieben und Gremien, Nähe zu Kunden, Nähe zu und mit Mitarbeitern, Nähe zu Produkten und zum Markt, so Rehberg: „Genau diese Nähe macht für uns die moderne Erzeugergenossenschaft Landgard aus und genau diese Nähe ist die Basis unserer erfolgreichen Entwicklung. Diese Ausrichtung war 2018 die Basis für weitere Eigenkapital-Erhöhung, die Reduzierung der Bankverbindlichkeiten auf unter 200 Mio. Euro und damit um über 10%, den Abschluss einer neuen langfristigen Anschlussfinanzierung mit strategischen Banken und Finanzpartnern, einen organischen Wachstumskurs beim Umsatz und bei den Mitgliedsbetrieben der Landgard eG und Investitionen in die Zukunft wie den Ausbau des professionellen jungen Managements, Prozesssicherheit, Digitalisierung, Internationalisierung sowie Logistik und Lagernetz. Strategische Bausteine wie der Neubau des nächsten Cash & Carry Zukunftsmarkts in Neuss, die Neuaufstellung Landgard Ost mit der Drehscheibe in Berbersdorf für die Region Ost und die östlichen Nachbarländer, der erfolgreiche Start von Landgard Nord mit der neuen Drehscheibe Rade, mit neuester Reifetechnik Softripe und modernster Packstation sind gestartet und weiterentwickelt und zeigen, wie sich Landgard auf sein Kerngeschäft konzentriert.

Im Zentrum steht damit das Kerngeschäft, die genossenschaftliche Vermarktung der Produkte der nationalen und internationalen Mitgliedsbetriebe. „Unsere kontinuierliche positive Entwicklung ist nur möglich auf der Grundlage einer starken Erzeugerbasis, gerade in unserer Kernregion in Deutschland und in NRW – das ist unsere Basis“, so Armin Rehberg. „Unsere Mitgliedsbetriebe zu stärken und zu unterstützen, ist daher eine unserer wichtigsten zentralen Aufgaben, sowohl im zurückliegenden Geschäftsjahr als auch mit Blick in die Zukunft.“ Ein wichtiger Punkt werde weiterhin der strategische Ausbau der weiteren internationalen Erzeugerbasis sein. So unterzeichneten aktuell z.B. die ersten französischen Vertragsanlieferer ihre Mitgliedsurkunde, seit 2018 erweitern neue Erzeugerbetriebe in Marokko und der Türkei sowie ein Joint Venture mit eigener Repräsentanz in Kolumbien das internationale Netzwerk von Landgard. Die internationalen Mitglieder stellen dabei keine Konkurrenz zu einheimischen Erzeugern dar, sondern ergänzen sie z.B. nach Abschluss der Saison in Deutschland oder zur Sortimentserweiterung über das ganze Jahr hinweg an Punkten, wo der Markt es fordert. „Für uns ist das keine Frage von 'entweder – oder', sondern es gilt 'sowohl – als auch', es geht immer um die sicherste und beste Warenversorgung unserer Kunden“, betont Armin Rehberg.

Wie Landgard hier vorgeht, zeigt sich am neuen Logistikstandort Rade für Landgard Nord. Hier hat man einen Teil des traditionellen Gemüsegeschäftes mit dem neuen Überseegeschäft am neuen Standort Rade/Neu Wulmstorf verstärkt, das seit Ende 2018 die bisherigen globalen Aktivitäten der Erzeugergenossenschaft ergänzt. Landgard deckt nun die gesamte Bandbreite beliebter Überseeprodukte ab – von Trauben, Steinobst, Zitrusfrüchte oder Bananen bis hin zu „Ready-to-eat“-Produkten wie Kiwi, Avocados oder Mangos – und setzt mit 23 hochmodernen Reifekammern mit Softripe-Technologie auch technisch und nachhaltig Maßstäbe am Markt.

Gerade mit Blick in die Zukunft steht für Landgard als führende Erzeugergenossenschaft für Blumen und Pflanzen sowie Obst und Gemüse fest: „Als Erzeugergenossenschaft sind wir kein Unternehmen, das rein auf die Maximierung des Gewinns ausgerichtet ist. Sondern wir tragen eine große Verantwortung – für unsere Mitarbeiter, für unsere Mitglieder und auch für die Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist für uns daher ein Herzensanliegen und gleichfalls eine Verpflichtung, dies alles im Zusammenspiel mit unseren strategischen Kunden, denn nur mit ihnen können wir gemeinsam etwas erreichen. Und da alle bei Landgard wissen, wo man herkommt, bleiben wir demütig und werden weiter jeden Tag einfach hart für unsere Kunden arbeiten“, betont Armin Rehberg. Seit 2015 setzt Landgard so zum Beispiel mit seiner unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den Säulen „Grüne Produkte“, „Klima, Energie und Umwelt“, „Mitarbeiter“ sowie „Gesellschaft“ aufbaut, Nachhaltigkeit mit intelligenten Lösungen und gezielten Projekten in gelebte Praxis um und will dies in Zukunft konsequent weiter ausbauen.

Mit der konsequenten weiteren Umsetzung der strategischen Bausteine sieht sich Landgard regional, national und international für den Markt, für seine Mitglieder und für seine Kunden gut aufgestellt, um die gemeinsamen Herausforderungen zu meistern und geht auch 2019 von einer weiteren positiven Entwicklung aus.

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