Kamp-Lintfort: Gärtnern und Backen vor Live-Publikum

Auf dem Landesgartenschaugelände drehte sich gestern alles ums Selbst-und Handgemachte. Angehende Friedhofsgärtner absolvierten ihre Abschlussprüfung und Bäckermeister Norbert Büsch backte Brot.

Das Grab ist für einen ehemaligen Bergmann gestaltet und enthält passende gestalterische Elemente. Bild: Nina Meise, Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 GmbH.

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Gestern drehte sich auf dem Landesgartenschaugelände alles ums Selbst-und Handgemachte. Sieben angehende Friedhofsgärtner absolvierten auf dem Friedhofsgärtnerbeitrag an der Ausstellerachse im Zechenpark ihre Abschlussprüfung. Parallel dazu backte Bäckermeister und Brot-Sommelier Norbert Büsch von der gleichnamigen Bäckerei ein eigens für die Landesgartenschau entwickeltes Brot aus Urgetreide.

Innerhalb von drei Stunden mussten die sieben angehenden Friedhofsgärtner ein Grab, passend zu einem vonden Prüfern vorgegebenen Stein und vor den Augen der Landesgartenschau-Besucher, fertigstellen. „Wir bewerten unter anderem die Ausführung und Bepflanzung sowie die Abstimmung der Farben auf dem Grab und mit dem Stein“, erklärt Michael Jacobi, Sprecher des Prüfungsausschusses Friedhof Nordrhein. Neben dem praktischen Teil müssen die Prüflinge auch noch eine mündliche Abfrage absolvieren. Hier werden Fragen zumThema Pflanzenschutzmittel und die botanischen Namen von Pflanzen abgefragt, erklärt der Sprecher.

Thomas Gerhardt, einer der Prüflinge, hat das Grab noch vor Prüfungsende fertiggestellt: „Jetzt bin ich mega erleichtert“, gesteht er. Für den Entwurf seiner Gestaltung hat er ca. zwei Wochen Zeit gehabt. „Ich habe ein Grab für einen ehemaligen Bergmann entworfen und dabei vor allem darauf geachtet,dass die verwendeten Bestandteilepreislich erschwinglich sind.“Der Natursteinbruch des Grabsteins findet sich außerdem in den gebrochenen Steinen wieder, die sich durch das Grab schlängeln.

Nicht nur die sieben Friedhofsgärtner kamen gestern während der Prüfung ins Schwitzen. Ein paar Meter weiter, zur gleichen Zeit, stand Norbert Büsch, Bäckermeister aus Kamp-Lintfort, am heißen Holzbackofen, um für die Besucherinnen und Besucherein eigens für die Landesgartenschau entwickeltes Brot aus Urgetreide live zuzubereiten.„Für dieses Brot haben wir Mehl aus Emmer und Dinkel verwendet, das wir von Landwirten aus der Region beziehen. Außerdem ist Honig von Imkern aus Kamp-Lintfort enthalten“, verrät Norbert Büsch zumindest einen Teil des exklusiven Brotrezeptes. „Es ist mir wichtig, mit meiner Arbeitam Forum Landwirtschaft ein Bewusstsein für die verschiedenen Getreidesorten zu schaffen und den Besuchern das Bäckerhandwerk näherzubringen. Dass das Angebot so gut angenommen wird, freut mich sehr. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir alle frisch gebackenen Brote, insgesamt 150 Stück, verkaufen konnten“, fasst er den erfolgreichen Nachmittag zusammen.

Am 7. August wird Norbert Büsch ein weiteres Mal, dann ab 14 Uhr, auf der Landesgartenschau am Forum Landwirtschaft des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes frisches Brot aus Urgetreide im Holzbackofen backen. (Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020)

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