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Heidelbeerernte beginnt: "Volles Aroma in blau"
In Niedersachsen beginnt die Heidelbeerernte. Am Montag, 30. Juni eröffnete der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer auf dem Spargel- und Heidelbeerbetrieb von Jörg Heuer in Burgwedel-Fuhrberg bei Hannover offiziell die Saison. Heiner Husmann, Vorsitzender des Bundes Deutscher Heidelbeeranbauer, prognostizierte eine Ernte etwa auf Vorjahresniveau. Die Qualität der Beeren sei hervorragend.
Von einem außergewöhnlich frühen Erntebeginn, wie manche Branchenbeobachter bereits vermuteten, könne jedoch keine Rede sein, betonte Husmann. Die vergangenen Wochen mit kühlen Nächten und wenig Sonne hätten den Vegetationsvorsprung aus dem Frühjahr wieder zunichte gemacht. „Wir beginnen etwa zehn Tage eher als 2013, damals waren wir aber auch extrem spät dran, weil das Wetter sehr lange sehr schlecht war“, erinnert Husmann.
Die Betriebe beginnen in diesen Tagen mit der ersten Pflücke der Sorte Duke. Sie mache etwa 6-7% des Gesamtertrages aus, erklärte Husmann. Im zweiten Durchgang ab etwa Mitte Juli können dann rund 10-15 Prozent der diesjährigen Ernte gepflückt werden. Weitere Pflückgänge folgen. Den überwiegenden Teil der Ernte bringen in Niedersachsen die Sorten Duke und Bluecrop. Der Rest der Ernte folgt mit später reifenden Sorten bis in den September hinein. Eine Rekordernte wie 2009, als mehr als 12.000 Tonnen (Deutschland gesamt) geerntet wurden, werde es 2014 nicht geben. Der Frosteinbruch zur Blütezeit Anfang April mache sich noch bemerkbar. Dabei wurden zahlreiche Blütenansätze beschädigt. Auch sei die Befruchtung durch die Bienen erschwert worden. „Je weiter wir nach Süden schauen, desto stärker sind diese Auswirkungen zu spüren,“, so Husmann. Das Hauptanbaugebiet für Heidelbeeren liege jedoch in Norddeutschland und insbesondere in Niedersachsen. Hier stehen 75% aller Heidelbeersträucher in Deutschland. Für Niedersachsen erwartet Husmann eine Ernte von rund 8.000 Tonnen (2013: 7.900 Tonnen).
Was den europäischen Markt für Kulturheidelbeeren angeht, spüre man durchaus die Konkurrenz aus Südeuropa, die mit großen Erntemengen auch nach Deutschland drängt, so Husmann. Auch das Mindestlohngesetz werde, wenn es ab 2015 gilt, zu höheren Produktionskosten führen und damit die Konkurrenzfähigkeit deutscher Heidelbeeranbauer schwächen. „Wir stehen aber dazu, wir wollen für ordentliche Arbeit faire Löhne zahlen“, stellte der Verbandsvorsitzende klar. Wirkliche Sorgen bereitet ihm diese Entwicklung jedoch nicht, denn „bei uns wachsen die Sorten mit dem besseren Aroma, so wie unsere Kunden es mögen“. Außerdem habe man einen Qualitätsvorsprung durch kurze Vermarktungswege und einen hohen Anteil an Direktvermarktung, was mehr Frische bringe. Das werde von den Kunden durchaus honoriert.
Ohnehin werden Kulturheidelbeeren als Sommerfrüchte immer beliebter. Husmann: „Die Kunden entdecken immer mehr, dass Heidelbeeren sehr einfache Früchte sind, leicht zu pflücken, unkompliziert zu essen, man muss nicht groß putzen oder zubereiten, das finden die Kunden gut.“ Außerdem können die Beeren in unzähligen Varianten zubereitet werden. Da wird es fast schon zur Nebensache, dass sie obendrein auch noch sehr gesund sind. Die enthaltenen Antioxidantien stärken Abwehrkräfte, Nerven und Blutgefäße. Heidelbeeren enthalten viel Calcium, Magnesium und Eisen, Vitamin A, B1, B2 und Niacin. Man könnte fast sagen, es ist alles drin - außer Kalorien!
Niedersachsen ist das mit Abstand größte Heidelbeeranbaugebiet in Deutschland. 154 Betriebe bewirtschaften ca. 1.400 Hektar Plantagenfläche (Deutschland insgesamt: 389 Betriebe, 2.031 Hektar Plantagenfläche) Quelle: Statistisches Bundesamt 2013.
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