HDE: Plastiktüten-Verbot ist unnötig

Der Einzelhandel ist sich der Umweltproblematik von Plastiktüten bewusst und setzt schon seit Jahren auf Vermeidung und umweltfreundliche Alternativen“, sagte heute Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) zum zurzeit laufenden Konsultationsverfahren der Europäischen Kommission in Sachen Plastiktüten.

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Der Einzelhandel ist sich der Umweltproblematik von Plastiktüten bewusst und setzt schon seit Jahren auf Vermeidung und umweltfreundliche Alternativen“, sagte heute Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) zum zurzeit laufenden Konsultationsverfahren der Europäischen Kommission in Sachen Plastiktüten. Die Europäische Kommission erwägt aus Umweltgründen Plastiktüten zu besteuern oder ganz auf sie zu verzichten. Hierfür führt sie bis zum 9. August 2011 ein öffentliches Konsultationsverfahren durch, an dem sich auch der HDE beteiligt.

Laut EU-Kommission benutzt jeder EU-Bürger im Schnitt 500 Einweg-Plastiktüten pro Jahr. In Deutschland liegt der Durchschnitt bei 65 Tüten pro Kopf und Jahr. Grund für den geringeren Verbrauch in Deutschland ist unter anderem die generelle Praxis deutscher Einzelhandelsunternehmen, weniger Tüten an die Kunden herauszugeben. Die abgegebenen Tüten bestehen zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen, die biologisch abbaubar sind. Neben Plastiktüten bieten viele Unternehmen ihren Kunden alternativ auch Tragetaschen aus Papier oder Stoff an.

Darüber hinaus geben insbesondere Lebensmittelhändler Plastiktaschen nur noch gegen Entgelt ab, dabei variiert der Preis meistens zwischen 10 und 30 Cent. Im Tütenpreis spiegeln sich die Entgelte für die Lizenzierung bzw. Rücknahme- und Verwertungskosten der Tüten wider – Plastiktaschen sind in Deutschland von der Verpackungsordnung und dem Dualen System erfasst. Schließlich benutzen nach einer Studie des Hamburger Marktforschungsinstituts Mediaanalyzer im Auftrag des Industrieverbands Papier und Folienverpackungen (2007) fast drei Viertel der Verbraucher eine Tüte mehrfach. So gibt es in Deutschland auch kein Müllproblem mit Plastiktüten, wie es aus anderen Ländern bekannt ist.

Nichts desto trotz steht das Thema weiterhin auf der Agenda der Unternehmen, die sich bemühen den Umwelteinfluss von Tragetaschen so gering wie möglich zu halten. So wird auch der Einsatz von kompostierbaren Kunststofftüten geprüft. Durch den Einsatz von kompostierbaren Tüten könnten fossile Ressourcen bei der Produktion zu einem großen Teil ersetzt bzw. reduziert werden. Der Verbraucher hat darüber hinaus die Möglichkeit, kompostierbare Tragetaschen zum Sammeln von Bioabfall zu verwenden. (HDE)

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