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GfK: Konsumklima mit leichten Verlusten
Die GfK prognostiziert für August einen Rückgang des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,6 Punkte. Der eskalierende Handelskonflikt der EU mit den Vereinigten Staaten beeinträchtigt bei den deutschen Verbrauchern bislang offenbar nur die Konjunkturerwartungen, die erneut deutliche Einbußen hinnehmen und damit ihre Talfahrt fortsetzen. Dagegen zeigen sich sowohl die Einkommenserwartung wie auch die Anschaffungsneigung bislang davon unbeeindruckt und bestätigen im Juli ihr ohnehin exzellentes Niveau. Da die Sparneigung zuletzt gestiegen ist, geht das Konsumklima leicht zurück.
Verbraucher erwarten nachlassende Konjunkturdynamik
Die Konjunkturaussichten der Bundesbürger bleiben auch im Juli im Abwärtstrend, der seit Jahresbeginn zu sehen ist. Der Indikator Konjunkturerwartung verliert noch einmal 7,6 Zähler und sinkt damit auf 15,7 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde mit 9,7 Punkten zuletzt vor fast eineinhalb Jahren, im Februar 2017, gemessen. Im Vorjahresvergleich steht momentan ein Minus von knapp 29 Punkten zu Buche.
Bei den Konsumenten verfestigt sich mehr und mehr der Eindruck, dass die internationalen Krisen für eine nachlassende Konjunkturdynamik in Deutschland sorgen werden. Vor allem der eskalierende Handelskonflikt mit den USA dürfte die Exportnation Bundesrepublik beeinträchtigen. Da neben Deutschland auch andere große Exportnationen, wie China beteiligt sind, wird dies die Konjunkturaussichten weltweit etwas eintrüben. Folglich werden momentan auch die Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten revidiert. So wird auch die deutsche Wirtschaft 2018 einen Gang zurückschalten.
Einkommenserwartung trotzt konjunktureller Eintrübung
Im Gegensatz zu den Konjunkturaussichten behauptet sich die Einkommenserwartung der Verbraucher auch im Juli dieses Jahres. Der Indikator ist mit einem minimalen Minus von 0,1 Zählern praktisch gegenüber dem Vormonat unverändert. Und das auf einem exzellenten Niveau von aktuell 57,5 Punkten.
Die Bundesbürger äußern sich nicht ohne Grund so optimistisch im Hinblick auf ihre zu erwartende finanzielle Lage. Denn nach wie vor brummt der Arbeitsmarkt: die Erwerbstätigkeit nimmt stetig zu und die Zahl der registrierten Arbeitslosen geht zurück. Die Angst, den Job zu verlieren, müssen derzeit nur wenige Beschäftigte haben. Deshalb sehen sie ihre Einkommensposition nicht gefährdet. Ganz im Gegenteil – durch die gute Arbeitsmarktsituation ist nach wie vor Spielraum für Einkommenszuwächse, die auch real ein Plus versprechen. Die gute Lohnentwicklung sorgt zudem dafür, dass auch die Renten ansehnliche Zuwächse aufweisen.
Anschaffungsneigung im Gleichschritt mit der Einkommenserwartung
Anschaffungsneigung und Einkommensaussichten entwickeln sich derzeit im Gleichschritt. Auch die Konsumneigung erleidet aktuell minimale Verluste in Höhe von 0,1 Zählern. Mit 56,2 Punkten weist sie zudem ein mit dem Einkommensindikator vergleichbares Niveau auf. Trotz weltpolitisch unsicherer Zeiten bleibt die Kauflust der Bundesbürger bislang ungebrochen.
Die Gründe für diese positive Entwicklung sind ähnlich wie bei der Entwicklung der Einkommenserwartung. Dreh- und Angelpunkt ist die große Stabilität des Arbeitsmarktes, die es den Bundesbürgern ermöglicht, ein größeres finanzielles Engagement einzugehen und sich nötigenfalls zu verschulden, denn die große Mehrheit der Konsumenten hat einen sicheren Arbeitsplatz und damit Planungssicherheit. Das niedrige Zinsniveau ist dabei ebenfalls ein wichtiger Helfer.
Konsumklima stagniert
Die GfK prognostiziert für August 2018 einen leichten Rückgang des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,6 Punkte. Eine zuletzt wieder etwas gestiegene Sparneigung hat mit beigetragen, dass der Indikator geringfügig zurückgeht. Das Konsumklima stagniert folglich derzeit auf einem noch guten Niveau.
Insgesamt gesehen sind die Aussichten für ein gutes Konsumjahr 2018 noch immer gegeben. Die GfK bestätigt ihre Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in Deutschland in diesem Jahr um etwa 1,5% steigen werden. Voraussetzung ist hierbei, dass die inländischen Rahmenbedingungen – vor allem die Arbeitsmarktentwicklung – so günstig bleiben wie bisher. Davon ist aus heutiger Sicht auch auszugehen. Etwas Unsicherheit kommt von der Preisfront, nachdem die Inflationsrate in Deutschland in den vergangenen beiden Monaten jeweils die Zwei-Prozentmarke überschritten hat. Sollte sich dieser Trend verfestigen, hätte das negative Auswirkungen auf den Konsum.
Aber nach wie vor ist das größte Risiko für die Binnenkonjunktur die weltpolitische Lage, und hier insbesondere der heftiger werdende Handelskonflikt der USA mit der EU und China. Sollte dies zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Exportentwicklung führen, würde vermutlich die Angst vor Jobverlust in den exportorientierten Industrien sowie bei deren Zulieferern steigen. Dies würde nicht ohne Folgen für den Konsum in Deutschland bleiben. (GfK)
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