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GaLaBau: Wie Stadtgrün die Gesundheitskosten senkt
Allein Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Haltungs- und Bewegungsstörungen und Depressionen kosten die Krankenkassen jedes Jahr über 100 Mrd. Euro. Investitionen in Stadtgrün beugen dagegen vor: Studien (Ingo Kowarit et al.: Ökosystemleistungen in der Stadt, 2016) zeigen, dass Parks und Grünflächen Stresshormone abbauen, vor allem in Ballungsräumen die Luft sauberer machen und zur Bewegung motivieren. Forscher aus den Niederlanden (KPMG: Groen, gezond en productief, 2012) ermittelten, dass 10 Prozent mehr an städtischem Grün die Gesundheitskosten dort um 400 Mio. Euro senkten.
Auch in vielen deutschen Städten können Umweltbelastungen, wie Feinstaub oder Hitze, zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. So lassen sich in Großstädten wie Berlin fünf Prozent aller Sterbefälle auf Hitze zurückführen, 35.000 auf Feinstaub (Max-Planck-Institut: The contribution of outdoor air pollution sources to premature mortality on a global scale, 2015).
„Stadtluft soll nicht krank machen", sagt Eiko Leitsch, Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. „Deshalb brauchen wir mehr Grünanlagen, die als natürliche Filter- und Klimaanlage wirken, zur Bewegung und Erholung an der frischen Luft einladen und damit deutlich das Gesundheitsrisiko verringern."
Fitnessstudio im Grünen
Die Kosten für den Bewegungsmangel als einer der wichtigsten Todesursachen in Deutschland beziffern Experten (Centre for economics and business reasearch: The economic costs of physical inactivity in Europe, 2015) auf über 1,6 Mrd. Euro. Ärzte empfehlen jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen, Deutsche erreichen meist nur 3.000. Investitionen in Stadtgrün zahlen sich auch hier aus. Alleen und Parks sind eine willkommene Alternative zu Fitnessstudios: Sie animieren zu Spaziergängen, zum Joggen oder zu Yoga im Park. Wenn „grüne" Wege vorhanden sind, fahren Menschen häufiger mit dem Fahrrad, gehen öfter zu Fuß und neigen so seltener zu Übergewicht.
„Damit Stadtgrün die Gesundheit fördert, muss es auch erreichbar sein. Deshalb sollte kein Bürger weiter als 300 Meter von der nächsten Grünanlage entfernt leben", so Eiko Leitsch. Dies gelte gerade auch für Bürger in wirtschaftlich benachteiligten Stadtgebieten. Parks müssten dafür barrierefrei, sauber und nachts beleuchtet sein sowie zur Erholung und Sport einladen.
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