FDF: Gespräche mit dem Bund Deutscher Bestatter

Ein Verbände-Gespräch mit dem Bund Deutscher Bestatter führte den FDF im April nach Düsseldorf.

Stephan Neuser, BDB, Wilbert Hager, Michael Rhein, Nicola Fink vom FDF mit Oliver Wirthmann vom Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e.V. Bild: FDF.

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Veränderungen in der Trauerkultur, die tröstende Wirkung der gestalteten Blume und Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit von Floristen und Bestattern standen im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen BDB und FDF Ende April in Düsseldorf. Schon bei einem früheren Zusammentreffen hatten beide Seiten sich darauf verständigt, dass der Bestatterverband seine Mitglieder dazu anregt, in Trauergesprächen sensibel gegen die „statt Blumen“-Klausel in Trauerbriefen und Anzeigen zu argumentieren. Die Bitte um eine Spende wirkt auch ohne den Ausschluss der Blume. Bieten doch die Bestatter als Berater und Begleiter in der Trauersituation viele Entscheidungshilfen für die trauernden Angehörigen an. Dazu können auch Denkanstöße für eine würdige blumige Trauerfeier gehören, sowie sie die Konsequenzen von anonymen Beisetzungen (Trauer braucht einen Ort) aufzeigen.

Trauerkultur ändert sich

Diese und viele andere Themen aber auch das gegenseitige Werben um Verständnis für ihre Gewerke waren wesentliche Inhalte des informativen und angenehmen Austausch im Haus des BDB in Düsseldorf. Wilbert Hager aus dem FDF-Fachausschuss für Friedhof, Umwelt und Floristik, Schatzmeister Michael Rhein und Nicola Fink trafen dabei auf die Gesprächspartner Generalsekretär Stephan Neuser vom BDB und Oliver Wirthmann, dem Geschäftsführer vom Kuratorium Deutsche Bestattungskultur. Es zeigte sich, dass auch die Bestatter mit neuen individuellen Angeboten auf Veränderungen in der Trauerkultur reagieren müssen. Parallel zu schlichten Trauerfeiern und anonymen Urnenbeisetzungen gibt es den Trend, Trauerfeiern als individuelle Events zu gestalten. Zudem macht die Digitalisierung der Gesellschaft auch vor dem Bestattungsgewerbe nicht halt. Einer aktuellen DIMAP-Umfrage zur Folge, die das Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e.V. in Auftrag gegeben hatte, konnten sich 5% der Befragten vorstellen, eine Trauerfeier komplett über das Internet zu buchen- mit steigernder Tendenz. „Wir müssen uns breit aufstellen!“, so deshalb die einhellige Meinung der Gesprächspartner. Und Wilbert Hager plädierte zudem wiederholt für eine Zusammenarbeit von Floristen und Bestattern, von der letztendlich beide Seiten nur profitieren können.

Austausch von Floristen und Bestattern fördern

Er selbst lädt die Bestatter in seiner Heimatstadt Velbert regelmäßig zu einem „meet and greet“ in sein Blumen-Geschäft ein. Nur auf dieser Basis kann ein Austausch mit dem Bestatter-Kollegen zum Beispiel darüber stattfinden, ob die von den Trauernden gewünschten Blumen aktuell tatsächlich verfügbar (z.B. offenen Lilien) sind, oder stattdessen florale Alternativen angeboten werden sollten. Und Michael Rhein bestätigte, dass die floralen Trauer-Aufträge, die er von seinen lokalen Bestattern erhalten habe, vielfach lukrativer waren, als sie durch seine Floristinnen im direkten Beratungsgespräch erzielt worden wären. „Bestatter sind die Profis im Trauergespräch!“ Davon können Floristen durchaus profitieren. Dies um so mehr, wenn beide Seiten auf einander zugehen und sich die Bälle zu spielen.

Nachhaltiger Friedhof

Wie stark sich die Friedhöfe im Wandel befinden, zeigte sich abschließend im Austausch über nachhaltige Friedhofskultur. Auch hier war es wieder Wilbert Hager aus dem FDF-Fachausschuss, der die Gesprächspartner mit seinen Initiativen überraschte: Auf dem von ihm betreuten evangelischen Friedhof in Tönisheide bei Velbert wird bald ein Kinderspielplatz errichtet. Ein Insekten-Friedhof ist ebenfalls in Planung. Und schließlich ziehen noch fünf Bienenvölker auf dem Friedhof ein. „Der Friedhof öffnet sich, er lebt!“, so das Credo des Floristmeisters, dessen ehrenamtliches Engagement und seine Passion für den Berufsstand den Vertretern beider Verbände Respekt ab zollten. (FDF)

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