EU: Bericht zu wetterbedingten Ernteausfällen

Der europäische Dachverband PROFEL hat Anfang der Woche eine Pressemitteilung mit dem Titel " Aktuelles über wetterbedingte Ernteengpässe" veröffentlicht. Der Rekordsommer hat in ganz Europa die Ernten beeinträchtigt.

Gemüsesektor rechnet mit Ernteausfällen. Bild: GABOT.

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Der europäische Gemüsesektor äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Verluste bei der Erntemenge und -qualität infolge des sehr heißen Sommers und der anhaltenden Dürre in allen führenden europäischen Anbaugebieten. Diese Regionen sind von außergewöhnlichen Wetterbedingungen betroffen, wodurch die Verdunstung der Pflanzen außergewöhnlich hoch war, viele Wasserläufe versiegt sind und die Gewinnung von Gießwasser häufig eingeschränkt wurde.

Da das heiße und trockene Wetter den ganzen Juli über in den meisten Teilen des Kontinents anhielt, hat das Gemüse weiter gelitten und die Ernteerträge sind stark gesunken. Die Lage der Gemüseanbauer und -verarbeiter ist derzeit so ernst wie seit vierzig Jahren nicht mehr.

2018 ist das dritte Jahr in Folge, in dem der Sektor mit schwerwiegenden witterungsbedingten Problemen konfrontiert war, was die Anfälligkeit der europäischen Gemüseanbauer und -verarbeiter gegenüber den sich ändernden europäischen Wetterbedingungen deutlich macht.

Das diesjährige Wetter hat insbesondere den Sektor Gefrier- und Konservengemüse getroffen, wo Ernteausfälle zu reduzierten und unregelmäßigen Lieferungen von Frischgemüse an die Verarbeitungsbetriebe geführt haben, was zu höheren Produktionskosten und weniger verarbeiteten Produkten führte.

Bei Erbsen sind signifikante Verringerungen der Erträge zu verzeichnen, die zwischen 20% und 50% liegen. Bei Bohnen (grüne Bohnen, gelbe Bohnen und Flageoletten) ist die Situation ebenfalls beunruhigend, so werden derzeit Verluste von bis zu 50% gemeldet. In bestimmten Anbaugebieten Südeuropas wurde die erste Ernte von Bohnen zudem von schweren Stürmen (Überschwemmungen und Hagel) getroffen. Bei Zwiebeln werden Verluste zwischen 15% und 50% gemeldet, auch Zucchini und Spinat sind betroffen. In vielen Regionen ist die Aussaat von Nebenkulturen wie Spinat, Bohnen oder Blumenkohl aufgrund der Dürre schlichtweg nicht möglich. 

Angesichts der anhaltenden Dürre werden auch Bedenken hinsichtlich der im Herbst und Winter geernteten Kulturen wie Grünkohl, Rot- und Weißkohl, Rosenkohl und Porree geäußert. Für diese Kulturen ist bereits jetzt klar, dass die Wetterbedingungen zu trocken waren und dies zu deutlich unterdurchschnittlichen Erträgen führen wird. Darüber hinaus war in einigen Regionen die Aussaat von Grünkohl nicht möglich.

In einer Reihe von Ländern haben nationale Regierungen Gespräche mit Bauernverbänden aufgenommen, um eine Bereitstellung finanzieller Unterstützung für die Landwirte zu erreichen.

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