DGG1822: Klimaschutz braucht Vernetzung

Die prominente DGG-Talkrunde diskutierte über Wandlungsprozesse in urbanen und ländlichen Räumen.

vlnr. DGG-Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann, Umweltministerin Ulrike Höfken RLP, Gartendirektor Markus Zeiler, Insel Mainau Bettina Gräfin Bernadotte, Insel Mainau, österreichischer Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Landtagspräsident NRW André Kuper, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL (Ministerium für Ländlichen Raum Baden-Württemberg), Daniel Brogle, Leiter der Gärtnerei von Schloss & Park Arenenberg, Philipp Haug, Insel Mainau. Bild: Insel Mainau/Tobias Mayer.

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Unter dem Aspekt von Klimaschutz, Artenschutz und dem Erhalt von grünen Lebensräumen lud die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. am 18. Oktober im Rahmen der 197. Jahreshauptversammlung Gäste aus Politik, Gartenbau, Wirtschaft und grüner Fachkompetenz zu einer Diskussionsrunde auf die Insel Mainau ein.

Der österreichische Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka forderte in seinem Eingangsstatement vernetztes Handeln auf allen Ebenen. Dazu zählt die Vernetzung von Gemeinden für mehr Lebensqualität auf dem Land, um der Entwicklung von Schlafstädten entgegenzuwirken und der interdisziplinäre Austausch zwischen Grünplanern und Städteplanern für die grüne Stadt der Zukunft. Es braucht natürlich auch die gesetzliche Verankerung von Grün. Hierzu berichtete Petra Schwarz von der Berlin Immo Invest Gruppe, wie das Unternehmen bei Kleingärten, die größer sind als im Bundeskleingartengesetz festgeschrieben, im Einvernehmen mit den Pächtern Veränderungen gemäß der Verordnung vornimmt, sodass auch Bebauung möglich ist und zudem Gemeinschafts-Gärten entstehen können. Die Projektentwicklungsgesellschaft engagiert sich im rasant wachsenden Bezirk Berlin-Pankow auch für Kinder und Jugendliche und wird das DGG-Projekt 1000endeGärten & 1000ende Arten“ aktiv unterstützen.

Landtagspräsident des Landtages Nordrhein-Westfalen (NRW), André Kuper sieht eine hohe Wohnungsnot vor allem in den Universitätsstädten. Naturräume müssen beim Bauen eine Rolle spielen und zusammengedacht werden. Gartenschauen sind hier wichtige Instrumente zur Wissensvermittlung und bewegen Menschen und Regionen. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Ausbau der grünen Infrastruktur und im Kampf gegen den Klimawandel. Auch für Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverband Gartenbau NRW haben Gartenschauen eine Schlüsselfunktion, um den Gärtnerberuf in allen Facetten und Nachhaltigkeitsthemen vorzustellen. NRW weist am Niederrhein europaweit die größte Konzentration von Zierpflanzenbaubetrieben auf und braucht vor allem Nachwuchs verbunden mit einer guten gärtnerischen Grundausbildung. Der Bereichsleiter für Grün der Stadt Wolfsburg, Götz Stehr sieht einen enormen Mangel für die Ausbildung von Fachpersonal. Die Gärtner müssen nur noch Masse bewirtschaften, es gibt kaum noch gut ausgebildetes Fachpersonal. Auch die andauernde Trockenheit ist ein riesiges Problem. Damit die Bäume gerettet werden können, müssen wir auf dem Land das Grundwasser schützen. Zudem könnten die Millionen von Privatgärten einen Beitrag leisten, Wasser zu sparen und zu speichern.

Für das Land Baden-Württemberg sieht die Situation anders aus als in NRW, Berlin oder Österreich. Dies bestätigte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL. 74% aller Menschen leben auf dem Land, haben Arbeit und können fast wie in der Stadt die gut ausgebaute Infrastruktur nutzen. Damit die Bürger sich auch für Grün begeistern können, fordert sie Gartenbauvereine auf, als Ausbildungsbotschafter an die Schulen und Kitas zu gehen. Verbessert werden sollte auch die Qualität der Ausbildung für den GalaBau im Bereich Pflanzenkenntnisse. In Rheinland-Pfalz wiederum hat Grün Aufwind bekommen. Mit der „Aktion Grün“ tourt Umweltministerin Ulrike Höfken durchs ganze Land. Gerade junge Leute sollten für den Umweltschutz gewonnen werden, weshalb auch die Naturparke in RLP und Projekte wie die Minigärtner oder die BAG Schulgarten von hoher Bedeutung sind. Nachhaltige Ernährung und eine nachhaltige Mobilität haben für das Ministerium Schlüsselfunktion. (DGG1822)

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