CMS-Hybriden: Kleine Erfolge und große Herausforderungen

Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. setzt sein Engagement im Bereich Verzicht von CMS-Hybriden aus Zellfusion weiter fort. Am 4. November trafen sich auf Einladung des BNN über 20 Teilnehmer aus Groß- und Einzelhandel sowie Herstellung in Kassel, um über die Voraussetzungen eines Ausstiegs zu diskutieren.

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Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. setzt sein Engagement im Bereich Verzicht von CMS-Hybriden aus Zellfusion weiter fort. Am 4. November trafen sich auf Einladung des BNN über 20 Teilnehmer aus Groß- und Einzelhandel sowie Herstellung in Kassel, um über die Voraussetzungen eines Ausstiegs zu diskutieren. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Sortendatenbank, die am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eingerichtet wird und die Frage der Kennzeichnung.

Kirsten Arp, Leiterin des BNN-Monitoring für Obst und Gemüse, die durch die Veranstaltung führte, konnte als ersten, kleinen Erfolg vermelden, dass bereits in dieser Saison mehr CMS-freie Kohlsorten in Italien und Spanien angebaut wurden, als im letzten Winter. Zwar reicht die Menge nicht aus, jedoch ist diese Entwicklung auch auf die bisherigen Schritte von BNN-Mitgliedern und Verband zurückzuführen.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass eine Kennzeichnung CMS-freier Ware ein wichtiger und erster Schritt hin zum Ausstieg aus CMS-Hybriden darstellt. Die Teilnehmer tauschten sich intensiv zu ihren Erfahrungen der Möglichkeit einer Kennzeichnung aus. Die derzeitigen Rahmenbedingungen lassen dies nur in Einzelfällen zu. Kirsten Arp fasste die Situation treffend zusammen: "Wir wollen den Ausstieg aus den CMS-Sorten und eine Kennzeichnung ist ein wichtiger Meilenstein in diese Richtung. Unsere wesentlichste Aufgabe ist, die derzeitige Intransparenz im Saatgutbereich aufzulösen, damit eine verlässliche Kennzeichnung überhaupt möglich ist. Die europäische Online-Datenbank der FiBL zu Kohl- und Chicorée-Sorten soll uns die dazu notwendige Rechtssicherheit liefern, um belastbar zu wissen, welche Sorten ohne CMS aus Zellfusion gezüchtet wurden."

Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht darin, dass es auf mehreren Stufen der Wertschöpfungskette zu Verwechslungen kommen kann. Um das Risiko von Ertragsausfällen zu minimieren und Erfahrungen zu sammeln, haben die meisten Erzeuger in Südeuropa nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Flächen mit CMS-freien (Kohl-)Sorten bepflanzt. Es ist bislang unüblich, die Sorten zu trennen, so dass insbesondere während der Ernte und Lagerung eine recht hohe Verwechslungsgefahr herrscht. Die Betriebe müssen ihre Abläufe anpassen und insbesondere ihre Mitarbeiter und Erntehelfer schulen. Diese Änderungen benötigen einen nicht unerheblichen zeitlichen Vorlauf.

Als Erfolg wertet der BNN die Information der Teilnehmer sowie die weitgehende Einigkeit, die zu diesem Thema besteht. "Bei derart komplexen Marktzusammenhängen ist es unerlässlich, alle Beteiligten stets auf dem aktuellen und gleichen Stand zu halten. So wurde auf Basis der Ergebnisse von Kassel ein detailliertes Informationspapier erstellt, das wir dem Naturkost-Einzelhandel sowie Großhandelsmitgliedern und Teilnehmern des BNN-Monitorings zur Verfügung stellen. Der BNN wird sich auch zukünftig mit allen Handelsebenen an einen Tisch setzen, da nur gemeinsam der Ausstieg gefunden werden kann", so Elke Röder, Geschäftsführerin des Verbandes. "Mit der bisher geleisteten Arbeit hat der BNN eine Vorreiterrolle übernommen. Wir hoffen und setzen auf Mitarbeit und Dialog mit Herstellung, Handel, Verbänden und Politik." (BNN)

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