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Christmasworld: Blumen als umsatzfördernde Oasen
Was die Sinne anregt, sich vom Üblichen abhebt, individualisierbar und schön verpackt das Angebot unterschiedlichster Handelsformen und Serviceeinrichtungen erweitert, stößt auf großes Interesse der Einkäufer und Gestalter von Verkaufsräumen. Gefragt ist dabei Convenience in vielfacher Hinsicht: Konzeptionell durchdacht, einfach in der Handhabung, überraschend und einnehmend auf den ersten Blick.
Offen für Neues, lassen sich die Messebesucher für alles Ungewöhnliche interessieren. Ob das die wurzellosen Luftpflanzen und verrückten Rosen sind, die aussehen wie Ranunkeln oder die Wunderkerzen in Herzformat mit Namensschildchen. Die Aussteller der Produktsegmente Floradecora und Christmas Delights hatten es leicht, mit ihren Kunden ins Gespräch zu kommen. Ideale Ausgangsbasis für den intensiven Kontakt bildeten vor allem drei emotional aufgeladene Erlebnisflächen – als zentrale „Centerpieces“ in den Hallen.
Im Herzen von Halle 8 lud ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt mit 13 romantischen Holzhütten zum Verweilen ein. Der Duft von Glühwein, Kaffee, Tee, Schokolade, Süßigkeiten und Gebäck verführte zum Probieren und weil’s gefiel, zu spontanen Kaufabschlüssen, ganz im Sinne der Christmas Delights-Anbieter. Als Centerpiece in Halle 12 erregte die Sonderschau Kinemona Vintage großes Aufsehen in hawaiianischem Safrangelb und anderen warmen Gelbtönen in Kombination mit Gold. Kreativteam 2dezign wollte ganz bewusst überraschen und zum Storytelling am POS inspirieren. „Wir haben die Sommerfarbe Gelb zur Weihnachtsfarbe gemacht, weil der Mensch in dieser oft tristen Welt strahlende Farben braucht. See and feel. Was zählt, ist die Atmosphäre, die aus der Kombination von frischen Blumen und Pflanzen mit Dekoration entsteht“, erklärt Rudi Tuinman, „wir verkaufen nicht Produkte, wir verkaufen Emotionen.“
Für angeregte Diskussionen sorgte auch der neu inszenierte Retail Boulevard, Centerpiece der Floradecora-Ausstellungsfläche in der Galleria. Fünf Pop up Stores, atmosphärisch dicht in unterschiedlichen Farbwelten gestaltet als Blumenladen, Gartencenter, Baumarkt, Supermarkt und Möbelhandel stellten ganz konkrete, teils extreme Beispiele dafür dar, wie Handel, Gastronomie, Event Management oder Hotels ihre Flächen beleben könnten. Der Gedanke sei nicht neu, meint Pascal Koeleman von 2dezign: „Urban Outfitter Anthropologie hat konsumanregendes Cross Selling mit seinem Shop im Gartencenter-Stil vorgemacht. Genauso könnte ein kleiner Blumenladen als Baukasten in einem Möbelgeschäft stehen.“
Retail Boulevard: ein Mehrwertfaktor für alle, die Blumen lieben und für ihr Geschäft entdecken
Für Jan de Boer von Barendsen steht fest, dass die Christmasworld mit ihren Erlebniswelten genau richtig liegt: „Nichts geht heute mehr von alleine. Auch eine Messe nicht. Hierher kommen Profis aus aller Welt, die sich informieren und inspirieren lassen wollen, und das gelingt.“ Auch für Sonja Dümmen ist es genau die richtige Herangehensweise. „Die Menschen genießen das Engagement der Messe, bleiben stehen, schauen sich um und suchen nach Ansprechpartnern. Genau das wollen wir erreichen: Blumen und Pflanzen in andere Handelsformen bringen.“ Abgeholt in eine Phantasiewelt nahmen die Messebesucher die emotional aufgeladenen Pop up Stores interessiert, provoziert bis begeistert auf. Sie fotografierten, diskutierten und wurden auf Pflanzen- und Arrangement-Ideen aufmerksam, die sie sonst vielleicht übersehen hätten. Dazu Peter Botz, Geschäftsführer vom Verband der Deutschen Gartencenter: „Wir sind durch die Pop up Stores sehr gut in Kontakt mit Kunden gekommen. Das ist gut für die Branche.“ Am meisten provozierte der geheimnisvolle Furniture Store mit seiner Mischung aus dunkel eingefärbten und natürlichen Palmen, Orchideen, dazu Sukkulenten-Landschaften in riesigen Glasvitrinen. Der zartrosapinkfarbene Blumenladen holte besonders junge Leute in eine authentische Märchenwelt mit Rosen, Lisianthus und Exoten ab. Am besten gefiel das Gartencenter, als Highlight im Handel denkbar, mit seinen Rieseninsekten als Fotobodenmotiv und den vielen, natürlichen Materialien, die da verarbeitet wurden. Die Liebe zum Detail, mit Leidenschaft und Hingabe umgesetzt, zog die Menschen an – besonders die Tatsache, dass alles Gezeigte, über die Floradecora-Aussteller fertig arrangiert in ihre Läden geliefert werden könnte.
Floradecora: Grün, Pflanzen, Natur sind im Trend – am besten zusammengeführt zu einem Verkaufskonzept
Am meisten überzeugen Konzepte, die dem Handel den Verkauf von frischen Blumen und Pflanzen leicht machen und dem Lifestyle der Verbraucher entgegenkommen. Langlebigkeit ist ein Thema, wie sie Schnittkalanchoe, Curcuma-Blüten oder die Protea aus Südafrika versprechen. Pflegeleichtigkeit ein anderes, wie sie Sukkulenten, Kakteen oder Orchideen bieten. Ein massives Comeback feiern im Zuge von Urban Growing Grünpflanzen, die vorzugsweise als Monstera, Draceana, grüne Begonien, Christrosen und Anthurien wieder zurück in die Wohnzimmer finden. Grün, Pflanzen und Natur sind im Trend und gehören mit zur Gestaltung von Räumen. „Nicht mehr das Minimalistische und Coole ist gefragt“, stellt Jan de Boer zunehmend fest, „sondern das Grüne und Lebendige, das die Sehnsucht nach dem Natürlichen wiederspiegelt.“ In Zusammenhang damit steht auch die Hinwendung zu ökologischem Verpackungsmaterial, Töpfen und Gefäßen aus Naturmaterialien oder in naturnaher Optik. Oder Natürliches, das erstaunt und als Stopper fungiert, wie die Tillandsien, wurzellose Luftpflanzen von Marleen Zeemanns Airplant Shop und „Freaky Leaves“ – Buntnesseln in verschiedenen Formen und Farben von Bouten. Auf positive Resonanz stießen in Frankfurt sogenannte „Gesamt-Konzepte“, wie die von Edeltrend. Allen voran mit Rhipsalis, Orchideen, Nadelbäumchen oder Sukkulenten, eingetopft in Kokoskörbchen und aufgehängt in Sisalnetzen an Bäumen aus richtigem Holz. „Es muss anders sein das Konzept, grün und echt, in Kombination mit Naturprodukten“, betont Harald Burger, Key Account Manager bei Großhändler Edeltrend.
Als Erfolgsthemen gingen auf der Floradecora saisonale Retail-Konzepte hervor. „Change with the Seasons“ von Royal Flora Holland sorgt nach Aussage von Manager Auke Heins für eine 30- bis 40-prozentige Steigerung der Gartenpflanzenumsätze. Es fokussiert plakativ auf den Eingangsbereich eines Hauses und liefert als Anregung für den Verkauf leicht nachvollziehbare, jahreszeitlich abgestimmte Dekorationsideen mit Pflanzen und Stauden für draußen.
Auch die verkaufsfördernde Maßnahme von LG Flowers geht in diese Richtung. Der Gerbera-Spezialist bietet verkaufsbereite, thematisch auf Jahreszeiten, Fest- und Feiertage abgestimmte Happy Season- und Love-Arrangements in Gläsern, Vasen, Bügelflaschen oder bedruckten Kartonagen, aufgebaut im Präsenter. Züchter Piet Vijverberg begleitet den Handel mit faszinierender Vielfalt durchs Jahr und überraschte auf der Floradecora mit seinen dunklen, in mystisches Grün und Blau eingefärbten Orchideen und schwarzen Dracaenas. Die Verlängerung der Verkaufsphase und das Konfektionierte gewinnen sogar im Zusammenhang mit Weihnachtsbäumen an Bedeutung. So meldet Holsteintanne früheren Abverkaufsstart vor dem ersten Dezember, weil die Tannen vermehrt als Adventsbäume fungieren. Zudem sei ein steigendes Interesse an kleineren Exemplaren zu verzeichnen. „Speziell unser „Baum in der Tasche“ wird viel nachgefragt und fotografiert“, erzählt Firmenchef Christian von Burgsdorff und bringt das in Verbindung mit der steigenden Zahl kleiner Wohnungen und Single Haushalte.
Christmas Delights: Lukullisches hat Chancen – als Mitnahmeartikel für das ganze Jahr
Aber nicht nur Blumen und Pflanzen interessieren die Christmasworld-Facheinkäufer aus den unterschiedlichsten Handelsformen zunehmend. Auch Lukullisches wird verstärkt als attraktiver Mitnahmeartikel für das ganze Jahr gesehen. Gute Resonanz bei den Christmas Delights hatten vor allem Cross Selling Produkte, die etwas mit den Menschen machen, sie überraschen, auf den Geschmack bringen, erfreuen. Das kann zum Beispiel eine hübsche Verpackung sein, wie kleine Wachteleierkartons mit Schokoladeneiern von Tafelgut, ein attraktiver Geschenkartikel, wie Tee-Adventskalender in Buchform vom English Tea Shop, etwas niedlich Gestaltetes, wie Schneemann-Schokoladentäfelchen von Dethlefsen & Balk, etwas Variantenreiches, wie handgemachte Bonbons von Merkle & Biskup, etwas Leckeres, wie Biofruchtglühwein von Bayernwald oder etwas Umweltfreundliches, wie kompostierbare Kaffeekapseln und ökologisch verpackte Tee-Geschenke von Pottkorn und Mahlgrad.
Erkennbar ist dabei der Trend zu qualitativ hochwertigen und unverfälschten Produkten. „Die Exklusivität und Qualität unserer Süßigkeiten, hergestellt in Deutschland, von Hand verpackt und dadurch ein Unikat, das schätzen unsere Kunden sehr“, sagt Janina Becker, Naschlabor. Auch Olaf Panne vom English Tea Shop macht solche Erfahrungen: „Wir sind ein Familienunternehmen und kennen die Bauern auf Sri Lanka, wo unser Fair Trade-Tee angebaut wird. Dieses Argument wird für die Kunden zunehmend wichtiger.“ Verkaufsfördernde Ideen, die beim Handel gut ankommen, sind auch Bastel- oder Rezeptpakete. Bei Tafelgut begeisterten beispielsweise zu Sommercocktails umwandelbare Wintertees, bei Wondercandle Schokofondues aus der Dose, in die man Früchte eintauchen oder die man trinken kann.
Besonders viel los war am Stand von Pottkorn und Mahlgrad. Die Ruhrpott-schwarzen Popcorntüten mit ihren amüsanten Hüftgold-, Zimtzicke- oder Grillgemüse-Bezeichnungen gefallen, weil sie personalisierbar sind und im Paket angeboten werden können. Auch die Valentinspakete von Naschlabor mit ihrer herzlichen Bild- und Wortsprache sind beliebt oder Wunderkerzen und Teepostkarten als Messageträger. Alles Individualisierbare mit Logo und Design gefällt. Wenn es dann noch schön verpackt ist, wie die Lebkuchen und Stollen von Concorde Süßwaren und Gebäck oder die in kleine Verkaufseinheiten sortierbaren Tee-Sachets von Dethlefsen & Balk, trauen Einkäufer aller Handelsformen der Ware zu, dass sie Cross Selling fähig ist.
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