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BVEO: Zieht Bilanz für 2019
Der Gemeinschaftsstand der deutschen Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse war traditionell im Design der produktübergreifenden Kampagne „Deutschland – Mein Garten.“ auf der FRUIT LOGISTICA in Halle 20 zu finden. In keiner anderen Halle ist die deutsche Obst- und Gemüsewirtschaft so stark vertreten wie hier. Die „Deutschlandhalle“ präsentiert Jahr um Jahr die Vielfalt der heimischen Erzeugung vom Apfel über die Tomate bis hin zur Zwiebel. Alle bewährten Produkte als auch die Neuheiten stellten die deutschen Unternehmen aus und waren Gastgeber für Kunden und Besucher aus aller Welt. Auf den BVEO-Verbandsveranstaltungen wie am Mittwoch, 5. Februar der „German Fruit Traders Night“ als auch der „Blauen Stunde“ am Donnerstag, 6. Februar konnten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und befreundeten Institutionen empfangen werden.
Anlässlich der FRUIT LOGISTICA zieht die BVEO Bilanz für das Jahr 2019, unterstützt durch Erhebungen der Agrarmarkt InformationsGesellschaft mbH (AMI).
Obst
Nach einer großen Obsternte 2018/19 fiel die Ernte 2019/20 in Deutschland mit 1,28 Mio. t wieder kleiner aus und bleibt etwas unter dem Mittelwert der vorangegangenen Jahre. Die größten Einbußen gab es bei Pflaumen/Zwetschgen und bei Birnen. Dabei begann die Saison mit hohen Lagervorräten an Äpfeln, die in der ersten Jahreshälfte für ein sehr niedriges Preisniveau sorgten. Da auch die Ware der Südhalbkugel spät verkauft wurde, erholten sich die Preise erst im Herbst mit Verzögerung. Insgesamt wird aber bei Frischobst mit einem leichten Umsatzzuwachs bei den in der Marktstatistik der AMI erfassten Erzeugermärkte in Deutschland gerechnet.
Gemüse
In Deutschland wurde die Fläche im Freiland nach leichten Einschränkungen im Vorjahr 2019 wieder um ca. 3% ausgeweitet. Bei der Produktion wird das Plus gegenüber dem Vorjahr mit einer Ernte von 3,85 Mio. t insgesamt auf 9% geschätzt. Dabei begann die Saison zunächst mit begrenzten Mengen, denn die kühle Witterung im Mai sorgte für ein stockendes Wachstum. Die im Juni einsetzende Hitzeperiode verursachte dann aber rasch steigende Mengen, von Juli bis September war der Markt gut versorgt. Die Lagergemüsearten reagierten unterschiedlich auf die Witterungsverhältnisse. Die Zwiebeln wiesen eher unterdurchschnittliche Erträge auf. Niederschläge im September begünstigten den Ertrag nicht mehr, sondern beeinträchtigten eher die Qualität. Bei den Möhren glichen die Niederschläge im Herbst noch viel aus. Insgesamt wird damit gerechnet das beim Gemüseumsatz der in der AMI Marktstatistik erfassten Erzeugermärkte mit einem leichten Umsatzrückgang.
Wachsender Kartoffelanbau
Ein größerer Bedarf an Speise– und Verarbeitungskartoffeln im Sommer 2019 und gute Preise haben eine Ausweitung des Kartoffelanbaus gefördert. Diese Ausweitung erfolgte aber nicht für jede Produktkategorie. Vor allem mehr Speisekartoffeln anzubauen war wegen einer möglicherweise großen Versorgung mit Frühkartoffelimporten aus dem Mittelmeerraum ein Wagnis, wohingegen ein absehbar wesentlich größerer Bedarf der Verarbeitungsindustrie eher Chancen auf mehr Absatz und gute Erlöse versprach. In Deutschland herrscht Ungewissheit über die tatsächliche Anbauentwicklung. Von der amtlichen Statistik abgeleitet wäre die Konsumkartoffelfläche um 22% auf über 200.000 ha gewachsen. Einschließlich Stärke- und Pflanzkartoffeln sollen es 276.000 (Vorjahr: 252.200) ha sein. Das wird aber als wenig wahrscheinlich angenommen und von InVeKoS-Daten auch nicht bestätigt. Korrigiert man die amtlichen Daten entsprechend, käme auch der deutsche Anbauzuwachs bei Konsumkartoffeln auf rund 5%. Die Ernte von Speisekartoffeln schätzt die AMI auf 4,8 Mio. t, nach 4,6 Mio. t im Vorjahr. (BVEO)
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