Brandenburg: Befall von Walnussfruchtfliegen

In Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahren die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) etabliert. Seit dem Erstfund 2013 hat sie sich in fast allen Landkreisen Brandenburgs ausgebreitet.

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In Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahren die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) etabliert. Seit dem Erstfund 2013 hat sie sich in fast allen Landkreisen Brandenburgs ausgebreitet. Im berlinnahen Raum schädigt nun auch eine weitere Art (Rhagoletis suavis), informiert der Pflanzenschutzdienst des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF). Eine wirkungsvolle Bekämpfungsstrategie gibt es gegenwärtig nicht.

Der Pflanzenschutzdienst weist ausdrücklich darauf hin, dass die Bäume selbst durch die Fruchtfliegen nicht geschädigt werden. Es sind nur die Früchte betroffen, die durch den Befall unansehnlich (schwarze Nüsse) werden, und deren Verwertung stark eingeschränkt ist.

Die Fliegenweibchen legen ihre Eier ab Juli in der grünen Fruchtschale der Walnüsse ab. Die sich entwickelnden Larven verursachen die Schäden an der Fruchtschale, diese wird zunehmend schwarz und schleimig. Sind die Larven ausgewachsen, bohren sie sich aus den Früchten oder fallen mit ihnen zu Boden, um sich in der obersten Bodenschicht zu verpuppen. Die Folgegeneration entwickelt sich mit dem Schlupf der Fliegen im nächsten Jahr.

Achtung! Ähnliche Symptome werden an der Walnuss durch den Pilz Marssonina juglandis oder das Bakterium Xantomonas juglandis hervorgerufen.

Befinden sich in den abgefallenen Nüssen noch Larven, sollten diese über den Hausmüll entsorgt werden.

Eine Bekämpfung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Das Aufhängen von Gelbtafeln ab Ende Juni kann die Anzahl der Fliegen reduzieren, hat aber nach bisherigen Erfahrungen keinen merklichen Effekt auf den Befall. Auf Grund der lang anhaltenden Schlupfperiode der Fliegen aus dem Boden und der hohen Dichte von Walnussbäumen im Siedlungsraum wird auch mit einer Bodenabdeckung keine ausreichende Wirkung erzielt. Kleinkronige Bäume oder einzelne Astpartien können vor Flugbeginn der Fliegen (ab Juli) zum Schutz der Nüsse eingenetzt werden. Als natürliche Gegenspieler kommen derzeit nur Laufkäfer, Puppenräuber und Vögel in Betracht. Das Auftreten von Parasitoiden, wie aus dem ursprünglichen Heimatgebiet Nordamerika bekannt, wurde bislang nicht beobachtet. (LELF)

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