Bosch: Stellt vernetzte Lösungen auf der CES 2019 vor

Das Internet der Dinge (IoT) verändert zunehmend die Welt. Welche Möglichkeiten es bereits heute bietet, zeigt Bosch auf der CES 2019 in Las Vegas.

Bosch stellt auf der CES seinen neuen vernetzten Roboter-Mäher Indego S+ vor. Als einer der ersten Roboter-Mäher im Markt kann er per Amazon Alexa sprachgesteuert werden. Bild: Bosch.

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Vom Shuttle-Konzeptfahrzeug, das eine neue Art der Mobilität erlebbar macht, über vernetzte Kühlschränke, die Tipps zur Aufbewahrung von Lebensmitteln geben, bis hin zu intelligenten Rasenmähern, die individuell lernen - so vielfältig sind die Lösungen, die das Unternehmen auf der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik präsentiert.

"Bosch hat frühzeitig die enormen Chancen des IoT erkannt. Seit mehr als 10 Jahren gestalten wir die vernetzte Welt aktiv mit", sagt Dr. Markus Heyn, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung. "Heute sind wir ein führendes IoT-Unternehmen. Sukzessive haben wir unsere Software- und IT-Kompetenz weiter ausgebaut." Bereits mehr als 270 IoT-Projekte aus Bereichen wie Mobilität, Smart Home, Smart Cities oder Landwirtschaft hat das Unternehmen über die eigene IoT Cloud realisiert. Die Zahl der Sensoren und Geräte, die über die Bosch IoT Suite vernetzt sind, ist gegenüber dem Vorjahr um nahezu 40% auf 8,5 Mio. gestiegen.

Ein Schlüssel für weiteres Wachstum und neue Geschäftsmöglichkeiten im Internet der Dinge ist die künstliche Intelligenz (KI). Bosch treibt die Entwicklung auch in diesem Bereich entscheidend voran. "Wir können das Potenzial des IoT am besten entfalten, wenn wir beides - IoT und KI - miteinander kombinieren und gemeinsam weiterentwickeln", sagt Heyn. Es bestehe eine gegenseitige Wechselwirkung: "Das IoT braucht Intelligenz. Die Erhebung von Daten mithilfe von vernetzten Dingen kann die Entwicklung von KI entscheidend vorantreiben", so Heyn. "Erst durch KI werden vernetzte Dinge intelligent und lernen, Schlüsse zu ziehen. Unser Ansatz dient vor allem konkreten Verbesserungen im realen Alltag - etwa mehr Zeit, Sicherheit, Effizienz oder Komfort." Als ein Beispiel nennt Heyn die videobasierte Branderkennung: Sicherheitskameras nutzen hier die intelligente Bildanalyse und können so Brände innerhalb weniger Sekunden erkennen - noch bevor Hitze oder Rauch den Sensor des Systems erreichen. Der Brand wird wesentlich früher erkannt als bei herkömmlichen Feuer- oder Rauchmeldesystemen - das spart wertvolle Minuten, die Leben retten können.

Ein weiterer Schlüssel auf dem Weg zum Erfolg im IoT-Zeitalter sind Partnerschaften. Hier setzt Bosch auf traditionelle aber auch auf neue Player. Aus der kürzlich vereinbarten Kooperation mit dem kanadischen Plattformanbieter Mojio ist bereits das erste integrierte IoT-Angebot für vernetzte Fahrzeuge entstanden: Ein spezieller Bosch-Algorithmus erkennt bei einem Unfall präzise Zeit, Ort und Schwere des Unfalls. Über die Cloud von Mojio gelangen die Daten direkt ohne Zeitverzug zum Bosch-Notrufservice. Dieser fordert automatisch die entsprechenden lokalen Einsatzkräfte an. Über die Mojio-App oder per SMS geht zeitgleich eine Nachricht an einen zuvor definierten SOS-Verteiler. "Gemeinsam mit Mojio vernetzen wir Fahrzeuge direkt mit der Cloud. Einsatzkräfte sind so bei einem Unfall noch schneller vor Ort als bisher", sagt Mike Mansuetti, Präsident von Bosch Nordamerika. Die IoT-Notfalllösung wird ab Mitte des Jahres in Nordamerika und Europa für nahezu 1 Mio. Autofahrer verfügbar sein.

IoT unterwegs: Bosch präsentiert vernetzte Mobilität der Zukunft

Mit einem eigenen Shuttle-Konzeptfahrzeug feiert Bosch auf der CES Weltpremiere. Das Unternehmen demonstriert so seine Lösungen zur Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung von Fahrzeugen und macht eine neue Art der Mobilität erlebbar: Fahrerlose Shuttles, die bald das Straßenbild in den Metropolen der Welt prägen werden. "Dies zahlt auf unsere Vision einer möglichst emissionsfreien, unfallfreien und stressfreien Mobilität ein", so Heyn. Bosch liefert für die Shuttle-Mobilität neben Komponenten und Systemen auch ein Komplettangebot an Mobilitätsdiensten wie etwa Buchungs-, Sharing- und Vernetzungsplattformen oder Parkplatz- und Ladeservices. Denn vernetzte Dienstleistungen wie diese sind nach Einschätzung von Bosch wesentliche Voraussetzung für die Shuttle-Mobilität der Zukunft. Auch das prognostizierte Marktvolumen ist hoch: Im Jahr 2017 lag es bei 47 Mrd. Euro, im Jahr 2022 soll es bereits 140 Mrd. Euro betragen (Quelle: PwC). Von diesem Potenzial will auch Bosch profitieren und strebt mit seinen Lösungen ein deutlich zweistelliges Wachstum an. Heyn ist überzeugt: "Ohne digitale Services von Bosch wird in Zukunft kein Fahrzeug mehr unterwegs sein. Wir bündeln sie in einem intelligenten und nahtlos vernetzten Ecosystem."

Eine der letzten Hürden für die Umsetzung der Shuttle-Mobilität ist die Automatisierung von Fahrzeugen im komplexen urbanen Umfeld. Hier setzt Bosch auf einen partnerschaftlichen Ansatz: Die US-Stadt San José im Silicon Valley soll im Laufe der zweiten Jahreshälfte Pilotstadt für die Erprobung des vollautomatisierten und fahrerlosen Mitfahrservices von Bosch und Daimler werden. Dazu haben die drei Partner eine Absichtserklärung unterzeichnet. Mit ihrer Entwicklungskooperation wollen Bosch und Daimler den Verkehrsfluss in Städten verbessern, die Sicherheit auf der Straße erhöhen und einen wichtigen Baustein für den Verkehr der Zukunft liefern. Ziel ist die Entwicklung eines Fahrsystems für vollautomatisiertes und fahrerloses Fahren (SAE Level 4/5), das bis Anfang der kommenden Dekade serienreif sein soll.

IoT zu Hause: Vernetzte Geräte unterstützen Besitzer spürbar

Nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause sind vernetzte Produkte und Lösungen gefragt, die ihren Nutzer entlasten. "Wir arbeiten am vernetzten Zuhause - an Geräten, die selbständig mitdenken und verstehen, was Nutzer wollen", so Heyn. Das Unternehmen präsentiert auf der CES beispielsweise eine neue Funktion für vernetzte Kühlschränke: die Lebensmittelerkennung mit Aufbewahrungsempfehlung. Dabei erkennt die Innenraumkamera automatisch rund 60 verschiedene Obst- und Gemüsesorten und gibt per App Hinweise zum idealen Lagerort. Das Resultat: Lebensmittel werden optimal aufbewahrt, bleiben länger frisch und müssen seltener entsorgt werden.

Ebenfalls neu ist der Projektor PAI: Er kann eine virtuelle Bedienschnittstelle auf die Küchenarbeitsplatte projizieren. Ein integrierter 3D-Sensor erfasst die Berührungen und ermöglicht damit die Taststeuerung der Bedienfläche. Nutzer können so während des Kochens oder Backens komfortabel online Rezepte heraussuchen oder übers Internet telefonieren. PAI ist dabei deutlich robuster als ein Smartphone oder Tablet und speziell für die Küchenumgebung ausgelegt. So lässt sich die Projektion auch mit verunreinigten Fingern einwandfrei bedienen. PAI soll im Februar 2019 erstmals in China und später auch in den USA auf den Markt kommen.

Bosch stellt auf der CES zudem seinen neuen vernetzten Roboter-Mäher Indego S+ vor. Als einer der ersten Roboter-Mäher im Markt kann er per Amazon Alexa sprachgesteuert werden. Als einziger Roboter-Mäher kann er zudem anhand einer Wettervorhersage aus dem Internet automatisch den besten Zeitpunkt für den nächsten Rasenschnitt ermitteln. Bosch verbessert mithilfe von KI beim Roboter-Mäher auch die Erkennung von Hindernissen auf dem Rasen. Dabei werden sensorbasierte Daten wie Motorströme, Beschleunigung, Drehzahl und Ausrichtung ausgewertet. "Wir nutzen KI, um das Rasenmähen noch einfacher und komfortabler zu machen. Unsere Vision ist es, dass künftig jeder Indego individuell lernt und sich so optimal dem Garten anpasst", sagt Heyn.

IoT #LikeABosch: Bosch startet digitale IoT-Imagekampagne

Auf der CES 2019 feiert auch die neue IoT-Imagekampagne von Bosch Weltpremiere. Kern der Maßnahmen ist ein Hip-Hop-Musikvideo, in dem der Alltagsheld genau weiß, wo es im Internet der Dinge langgeht. "Like A Bosch" ist eine Kampagne mit bisher ungewohnter Herangehensweise und Tonalität für das 1886 gegründete Unternehmen. Die Werbemaßnahme nutzt eine bestehende Online-Bewegung - das Internetphänomen "Like A Boss". Im Netz finden sich unzählige "Like A Boss"-Kurzfilme mit Klickzahlen im zweistelligen Millionenbereich. Jedes Video zeigt Sequenzen von und mit Alltagshelden, die kuriose Stunts fabrizieren oder heikle Situationen mit technischem Geschick lösen. In der IoT-Imagekampagne wird dieses Internetphänomen kurzerhand zu "Like a Bosch". Held im Werbevideo ist ein junger Mann, der im Alltag jederzeit Herr der Lage bleibt - dank vernetzter Lösungen von Bosch. Mit dem Smartphone steuert er cool, smart und souverän sein Auto, seinen Rasenmäher oder seine Kaffeemaschine - "wie ein Bosch" eben.

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