BASF: Erhöht Umsatz und Ergebnis leicht

Die BASF verzeichnete ein solides Mengenwachstum im 2. Quartal - Preise erhöht, weiterhin negative Wechselkurseffekte.

Die BASF verzeichnete ein solides Mengenwachstum im 2. Quartal.

Anzeige

Im 2. Quartal 2018 erzielte die BASF-Gruppe einen leichten Anstieg bei Umsatz und Ergebnis. „Im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres wuchs der Umsatz um 518 Mio. Euro auf 16,8 Mrd. Euro“, so Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Maßgeblich hierfür waren gestiegene Preise in allen Segmenten, vor allem bei Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas. Darüber hinaus erzielten alle Segmente bis auf Performance Products ein Absatzwachstum. Negative Währungseffekte wirkten gegenläufig.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen steigerte BASF gegenüber dem Vorjahresquartal um 105 Mio. Euro auf 2,4 Mrd. Euro, vor allem infolge des stark verbesserten Beitrags von Oil & Gas. In den Segmenten Agricultural Solutions und Performance Products nahm das EBIT vor Sondereinflüssen leicht zu, während es bei Chemicals leicht und bei Functional Materials & Solutions deutlich zurückging. Auch im Vergleich zum 1. Halbjahr 2017 nahm der Umsatz zu, er wuchs um 307 Mio. Euro auf 33,4 Mrd. Euro.

Gründe hierfür waren höhere Verkaufspreise, insbesondere bei Functional Materials & Solutions, Chemicals und Oil & Gas, sowie gesteigerte Mengen in allen Segmenten bis auf Performance Products. Negative Währungseffekte, insbesondere aus dem US-Dollar, wirkten in allen Segmenten umsatzmindernd.

Das EBIT vor Sondereinflüssen steigerte BASF im 1. Halbjahr 2018 um 160 Mio. Euro auf 4,9 Mrd. Euro, vor allem infolge des deutlich verbesserten Beitrags von Oil & Gas. Bei Chemicals wuchs das EBIT vor Sondereinflüssen leicht, während es im Segment Performance Products leicht und bei Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions deutlich abnahm.

Neuer Verbundstandort in südchinesischer Provinz Guangdong geplant

Die Präsentation der Zahlen für das 2. Quartal 2018 nutzte Brudermüller, um auf die Pläne der BASF, in der südchinesischen Provinz Guangdong einen integrierten Verbundstandort zu errichten, einzugehen. BASF würde als erstes ausländisches Unternehmen in China einen Verbundstandort inklusive Steamcracker in 100% eigener Regie bauen und betreiben. „Einmal mehr geht BASF hier als Pionier voran“, so Brudermüller.

China ist mit einem Anteil von rund 40% am Weltmarkt bereits heute der größte Chemiemarkt und bestimmt das Wachstum der globalen Chemieproduktion. „Wer wie BASF das Ziel hat, das führende Chemieunternehmen zu sein, der muss an diesem großen Wachstumsmarkt partizipieren. Darüber hinaus kann BASF durch den neuen Verbundstandort an der Öffnung der chemischen Industrie in China mitwirken und sich in China in einmaliger Weise positionieren“, sagte Brudermüller.

BASF schätzt die Investition bis zum Abschluss des Projekts um 2030 auf bis zu 10 Mrd. US$. Die ersten Anlagen könnten bis spätestens 2026 fertiggestellt sein. „Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Unterzeichnung der Absichtserklärung nur ein erster Schritt ist, viele weitere Schritte müssen folgen. Als nächstes steht der Abschluss einer vorläufigen Machbarkeitsstudie an“, so Brudermüller weiter.

BASF plant, Übernahme der Bayer-Geschäfte im August abzuschließen

Auch über den aktuellen Stand der mit Bayer vereinbarten Transaktionen berichtete Brudermüller: „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir die Übernahme der Bayer-Geschäfte im August abschließen können. Und wir freuen uns darauf, schon bald die rund 4.500 neuen Kolleginnen und Kollegen mit ihren zukunftsweisenden und innovativen Arbeitsgebieten bei BASF zu begrüßen.“ Bei der Akquisition handelt es sich um eine strategische Ergänzung der BASF-Aktivitäten in den Bereichen Pflanzenschutz, Biotechnologie und Digital Farming. Gleichzeitig markiert sie den Einstieg in das Saatgutgeschäft.

Ausblick für das Jahr 2018

Mit Blick auf das laufende Jahr sagte Brudermüller: „Im Verlauf des 1. Halbjahres haben sich die weltwirtschaftlichen Risiken deutlich erhöht. Dazu haben insbesondere geopolitische Entwicklungen und die Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie den USA und Europa erheblich beigetragen. Wir beobachten die Entwicklungen und mögliche Auswirkungen auf unser Geschäft sehr sorgfältig.“

Die Einschätzungen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2018 hat BASF mit Ausnahme des Ölpreises gleichwohl nicht angepasst. BASF geht von folgenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus (bisherige Prognose aus dem BASF-Bericht 2017 in Klammern):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 3,0% (3,0%)
  • Wachstum der Industrieproduktion: 3,2% (3,2%)
  • Wachstum der Chemieproduktion: 3,4% (3,4%)
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,20 US$/€ (1,20 US$/Euro)
  • Ölpreis, Sorte Brent von 70 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt (65 US$/Barrel)

Die im Unternehmensbericht 2017 getroffene Umsatz- und Ergebnisprognose für die BASF-Gruppe bestätigt BASF und rechnet mit einem leichten Umsatzwachstum, einem leichten Anstieg des EBIT vor Sondereinflüssen und einem leichten Rückgang des EBIT. BASF geht außerdem davon aus, eine signifikante Prämie auf die Kapitalkosten zu verdienen, bei deutlichem Rückgang des EBIT nach Kapitalkosten. Der beabsichtigte Zusammenschluss der Öl-und-Gas-Aktivitäten der BASF mit dem Geschäft der DEA Deutsche Erdoel AG und ihrer Tochtergesellschaften ist in dieser Prognose nicht berücksichtigt.

Entwicklung der Segmente

Im Segment Chemicals übertraf der Umsatz den Wert des Vorjahresquartals von 4 Mrd. Euro leicht und lag bei 4,1 Mrd. Euro. Höhere Preise, insbesondere bei Monomers und Intermediates, sowie gestiegene Mengen waren hierfür ausschlaggebend. Währungseffekte, hauptsächlich aus dem US-Dollar, wirkten sich hingegen negativ auf den Umsatz aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich im Vergleich zum 2. Quartal 2017 leicht, lag mit 1,1 Mrd. Euro aber weiterhin auf hohem Niveau. Hauptgrund für den leichten Rückgang waren höhere Fixkosten infolge von Anlagenabstellungen. Im 1. Halbjahr stieg der Umsatz im Segment Chemicals von 8,2 Mrd. Euro um 3% auf 8,4 Mrd. Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 6% auf 2,2 Mrd. Euro.

Im Segment Performance Products nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal leicht ab auf 3,9 Mrd. Euro (2. Quartal 2017: 4,1 Mrd. Euro). Hauptgrund waren negative Währungseinflüsse in allen Bereichen, vor allem aus dem US-Dollar. Niedrigere Mengen bei Nutrition & Health und Care Chemicals sowie Portfolioeffekte bei Performance Chemicals und Dispersions & Pigments wirkten ebenfalls umsatzmindernd. Gestiegene Verkaufspreise beeinflussten den Umsatz hingegen positiv. Das EBIT vor Sondereinflüssen konnte BASF im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund niedrigerer Fixkosten sowie höherer Margen leicht auf 409 Mio. Euro steigern. Im 1. Halbjahr ging der Umsatz um 5% von 8,4 Mrd. Euro auf 7,9 Mrd. Euro zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank im 1. Halbjahr um 4% auf 879 Mio. Euro.

Im Segment Functional Materials & Solutions verzeichnete BASF, verglichen mit dem Vorjahresquartal, infolge höherer Preise sowie gestiegener Verkaufsmengen ein leichtes Umsatzwachstum von 5% auf 5,5 Mrd. Euro. Währungseinflüsse, hauptsächlich aus dem US-Dollar, wirkten sich negativ auf den Umsatz aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 338 Mio. Euro deutlich unter dem Niveau des 2. Quartals 2017, vor allem aufgrund höherer Fixkosten sowie geringerer Margen infolge gestiegener Rohstoffpreise. Im 1. Halbjahr lag der Umsatz bei 10,7 Mrd. Euro und somit 2% über dem Vorjahreszeitraum. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 671 Mio. Euro im Vergleich zu 953 Mio. Euro im Vorjahr.

Im Segment Agricultural Solutions ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal durch negative Wechselkurseffekte in allen Regionen auf 1,5 Mrd. Euro leicht zurück. BASF konnte die Verkaufsmengen insbesondere in Südamerika und Asien steigern und die Preise leicht erhöhen. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 278 Mio. Euro leicht über dem Niveau des 2. Quartals 2017. Die durchschnittliche Marge war infolge eines günstigeren Produktmixes trotz negativer Währungseffekte höher und konnte die leicht gestiegenen Fixkosten mehr als ausgleichen. Im 1. Halbjahr 2018 ging der Umsatz bei Agricultural Solutions um 4% zurück und lag bei 3,2 Mrd. Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen reduzierte sich um 104 Mio. Euro auf 701 Mio. Euro.

Im Segment Oil & Gas nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf knapp 1 Mrd. Euro zu. Dies war vor allem auf höhere Preise zurückzuführen. Außerdem wirkten gestiegene Mengen aus Norwegen infolge der Inbetriebnahme neuer Felder sowie höhere Handelsmengen umsatzsteigernd. Der Preis für ein Barrel der Referenzrohölsorte Brent betrug im 2. Quartal 2018 durchschnittlich 74 US$ (Vorjahresquartal: 50 US$). Die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten lagen ebenfalls deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals. Währungseffekte minderten den Umsatz. Das EBIT vor Sondereinflüssen konnte BASF deutlich auf 391 Mio. Euro verbessern, nach 183 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Maßgeblich hierfür waren neben gestiegenen Öl- und Gaspreisen sowohl gesteigerte Mengen in Norwegen als auch niedrigere Abschreibungen infolge höherer Reserven. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter wuchs deutlich. Im 1. Halbjahr stieg der Umsatz auf 1,9 Mrd. Euro (2017: 1,6 Mrd. Euro), das EBIT vor Sondereinflüssen auf 756 Mio. Euro (2017: 353 Mio. Euro).

Der Umsatz bei Sonstige lag hauptsächlich aufgrund gestiegener Verkaufsmengen und -preise im Rohstoffhandel mit 662 Mio. Euro deutlich über dem Wert des 2. Quartals 2017 (476 Mio. Euro). Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg aufgrund geringerer Zuführungen zu Rückstellungen sowie infolge eines verbesserten Währungsergebnisses deutlich an. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2017 stieg der Umsatz um 12% auf 1,2 Mrd. Euro, das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 13%. (Quelle: BASF)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.